Jugendbericht 2025

Nationaler Bericht zur Situation der Jugend in Luxemburg: Digitalisierung

Der Umgang mit digitalen Medien ist für Jugendliche längst zur Selbstverständlichkeit geworden – ein Leben ohne digitale Medien ist für sie kaum noch vorstellbar.

Sie kennen und nutzen Smartphones, soziale Medien, Apps, Lern- und Spielesoftware und viele weitere digitale Angebote schon seit frühen Kindertagen. Im Alter von 12 Jahren besitzen bereits 84% der Jugendlichen in Luxemburg ein Smartphone und sind nahezu täglich online unterwegs.

Doch wozu und wie werden digitale Medien und Angebote letztendlich von den Jugendlichen genutzt? Wie beeinflusst die Digitalisierung verschiedene Lebensbereiche wie z.B. Kultur und Kreativität, Konsum und Unterhaltung, Politik und Partizipation oder soziale Interaktionen?

Auch im formalen und non-formalen Bildungsbereich wird der Digitalisierung eine immer größere Bedeutung zuerkannt; sie verändert damit auch die Welt des Lernens. Der Jugendbericht 2025 beschäftigt sich daher mit der Digitalisierung.

Jugendbericht 2025

Womit beschäftigt sich der Jugendbericht 2025?

Der Jugendbericht 2025 wird sich aus der Perspektive der Jugendlichen in Luxemburg mit den Potentialen aber auch mit den Risiken und Herausforderungen auseinandersetzen, die die fortschreitende Digitalisierung in den verschiedenen Lebensbereichen birgt.

Wir fragen uns, wie Digitalisierung im weitesten Sinne auf die Sozialisationsprozesse von Jugendlichen einwirkt und wie sie ihre Lebensentwürfe beeinflusst. Unsere zentralen Forschungsfragen lauten:

  • Wie beeinflusst Digitalisierung die Lebensgestaltung von Jugendlichen?
  • Welche Rolle spielen strukturelle und personale Einflussfaktoren?

Neben einer differenzierten Beschreibung besteht ein zentrales Ziel der Auswertungsstrategie des Jugendberichtes in der Identifikation von Faktoren, mit denen sich systematische Verteilungen und Unterschiede in Bezug auf Digitalisierung bei den Jugendlichen erklären lassen.

Hierzu zählen neben den persönlichen Eigenschaften der Jugendlichen auch äußere, sozial-strukturelle Bedingungen des Aufwachsens wie die Familie, die Nachbarschaft, die Schule, die Peergroup, Freizeitorte aber auch staatliche Programme und Maßnahmen.

Diese Faktoren können je nach Ausprägung sowohl eine schützende Funktion erfüllen oder aber auch ein Risiko bedeuten und sich entsprechend positiv oder negativ auf die Jugendlichen auswirken. In diesem Zusammenhang wird sich der Blick auch auf jugendspezifische Bewältigungsstrategien richten, die eine wichtige Ressource darstellen.

Datengrundlage und Methodik

Dem Jugendbericht 2025 liegt ein mehrdimensionales Konzept von Digitalisierung zugrunde. Die empirische Grundlage des Jugendberichtes bilden verschiedene Datenquellen und Methoden:

  • Youth Survey (Quantitative Erhebung durch CCY)
  • HBSC-Befragung (Quantitative Erhebung durch CCY)
  • Qualitative Studien (Erhebung durch CCY)
  • Sekundärdatenanalyse (Administrative Daten; internationale Umfragedaten)

Wer wirkt am Jugendbericht 2025 mit?

Ein multidisziplinäres Forschungsteam am Centre for Childhood and Youth Research (CCY) unter der Leitung von Prof. Robin Samuel wird sich in den nächsten drei Jahren mit dem Thema Jugend und Digitalisierung beschäftigen und ihre diesbezüglichen Forschungsergebnisse im Jugendbericht Anfang 2026 der Öffentlichkeit präsentieren.

Das Team des Jugendbericht 2025:

  • Simone Charles,
  • Dr. Sandra Biewers Grimm,
  • Charlotte Haußmann,
  • Moritz Höpner,
  • Dr. Hannes Käckmeister,
  • Laurent Langehegermann,
  • Christiane Meyers,
  • Dr. Caroline Residori,
  • Dr. Guido Salza,
  • Prof. Dr. Robin Samuel,
  • Gilles Scheifer
  • Dr. Anette Schumacher.

Sie werden dabei unterstützt von

  • Hamid Bulut,
  • Dr. Carolina Catunda.

Kooperationspartnerinnen sind die Universität Luxemburg und das Ministère de l’Éducation nationale, de l’Enfance et de la Jeunesse (MENJE).

Dem Jugendbericht 2025 stehen drei Gremien aus Sachverständigen und Fachleuten zur Seite, die die Forschenden beraten.

  • Comité de pilotage: Lenkungsausschuss aus Sachverständigen im Ministerium für Bildung, Kindheit und Jugend (MENJE) und in der Universität Luxemburg.
  • Wissenschaftlicher Beirat: Fachleute aus der Wissenschaft (international und national)
  • Praxis Beirat: Fachleute aus den Praxisfeldern (Luxemburg)

Wie und warum entsteht ein Jugendbericht?

Die Erstellung des Jugendberichts leitet sich ab aus Artikel 15 (1) des Jugendgesetzes vom 4. Juli 2008: Dort heißt es, dass die*der entsprechende Minister*in alle fünf Jahre einen Nationalen Bericht über die Situation der Jugend in Luxemburg an die Abgeordnetenkammer adressiert.

Damit die Jugendberichte auf der Grundlage wissenschaftlicher Befunde entstehen, beauftragt das Ministerium für Kindheit und Jugend (MENJE) Forschende der Universität Luxemburg mit der Erstellung. Nach mehrjähriger Forschungszeit übergeben die Forschenden den Bericht an das Ministerium.

So identifiziert der Jugendbericht Problemstellungen und regt neue Handlungsansätze an. Der Jugendbericht ist damit eine Informations- und Diskussionsgrundlage für Politik, Fachpraxis und Wissenschaft. Er bietet eine systematische Aufbereitung des verfügbaren Wissens über die Lebenssituation von Jugendlichen in Luxemburg.

Die luxemburgischen Jugendberichte: eine Erfolgsgeschichte hochkarätiger Jugendforschung

Jugendforschende der Universität Luxemburg haben bislang bereits drei Jugendberichte verfasst.

2010 erschien der erste Nationale Bericht zur Situation der Jugendlichen in Luxemburg, der eine umfassende Darstellung der aktuellen Lebenssituation, der Alltagskontexte und Problemlagen von Jugendlichen in Luxemburg umfasst.

Der zweite Jugendbericht von 2015 beschäftigte sich explizit mit den Übergängen vom Jugend- ins Erwachsenenalter und nahm hierbei verschiedene Lebensbereiche in den Blick, etwa den Einstieg ins Berufsleben oder die Loslösung vom Elternhaus.

Der zuletzt erschienene Jugendbericht 2020 setzte sich mit dem Wohlbefinden und der Gesundheit von Jugendlichen auseinander und legte erfolgreiche Grundlagen, um die Folgen der COVID-19-Pandemie für junge Menschen nachhaltig weiter zu erforschen.

Ansprechpartner·in

Anette Schumacher

Anette Schumacher

Dr. Anette Schumacher ist Psychologin und Postdoctoral Researcher am Zentrum für Kindheits- und Jugendforschung (CCY) an der Universität Luxemburg.

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