Berufsbildung in Luxemburg

Kurzbeschreibung

David Vallado, Jérôme Levy, Jerry Lenert, Jos Noesen, Nathalie Bock

Diese Veröffentlichung über das Berufsbildungssystem in Luxemburg wurde im letzten Trimester des Jahres 2004 erstellt, wobei alle in den letzten Jahren erfolgten Veränderungen berücksichtigt wurden. Insbesondere wurde versucht, die jüngste Entwicklung zu beschreiben und aktuelles Zahlenmaterial zu liefern. Dazu wurde vor allem Informationsmaterial herangezogen, das von den verschiedenen Akteuren aus dem Bereich der allgemeinen und beruflichen Bildung, der Arbeitswelt und der Wirtschaft zusammengestellt wurde.
Zwar hat Luxemburg im letzten Jahrzehnt gewisse Anpassungen seines Berufsbildungssystems vorgenommen, doch wurden erst in jüngster Zeit aufgrund des sich ändernden Umfelds und der Entwicklung auf europäischer Ebene grundlegende Reformen eingeleitet. Mithilfe einer Gesetzesvorlage zur Reform der Berufsbildung im Sinne einer kohärenten Strategie für das lebenslange Lernen sollen junge Menschen und Erwachsene selbst die Hauptverantwortung für die Entwicklung ihrer Kompetenzen übernehmen, damit sie künftig gegen die Unwägbarkeiten der in fortgesetztem Wandel befindlichen Arbeitswelt gewappnet sind.
Dennoch weist das allgemeine und berufliche Bildungssystem in Luxemburg nach wie vor gewisse Besonderheiten auf. So besteht, wie bei Lektüre der vorliegenden Beschreibung deutlich werden wird, eine sehr enge Verbindung zwischen allgemeiner und beruflicher Bildung, was sich auch darin zeigt, dass ein- und dasselbe politisch-administrative Organ für beide Teilbereiche verantwortlich ist: das Ministerium für Erziehung und Berufsausbildung. Eine weitere Besonderheit des Systems ist durch die geringe Größe des Staatsgebietes und die traditionell große Bereitschaft zur Öffnung nach außen bedingt. So umfasst die Bevölkerung des Großherzogtums eine sehr hohe Zahl von Zuwanderern, und der Arbeitsmarkt verzeichnet einen erheblichen Zustrom aus der Großregion. Außerdem sind die Luxemburger dreisprachig: Von der Primarschule an lernen sie Luxemburgisch, Deutsch und Französisch. Diese Besonderheit setzt sich durch das gesamte allgemeine und berufliche Bildungssystem fort. Die Mehrsprachigkeit
stellt eine der größten Herausforderungen für das aktuelle System der allgemeinen und beruflichen Bildung dar und findet in den Überlegungen zur Modernisierung des Berufsbildungssystems Berücksichtigung. So geht es heute und in Zukunft darum, die Integration des hohen ausländischen Bevölkerungsanteils zu fördern. Darüber hinaus besteht die auffälligste Besonderheit des Berufsbildungssystems in Luxemburg darin, Berufsbildungssystem in den dass im Rahmen der Schule ein dem deutschen Dualen System vergleichbares angeboten wird.
fachtheoretische und berufliche Ausbildung finden in der Schule statt, während die praktische Ausbildung. Der allgemein bildende Unterricht und die meisten Berufen in den Unternehmen erfolgt. Diese spezielle Ausbildungsform findet sich zwar hauptsächlich im Rahmen der Lehrlingsausbildung, doch hat das alternierende Konzept auch in eine Vielzahl anderer Ausbildungsgänge Eingang gefunden.
Trotz der festgestellten Besonderheiten des allgemeinen und beruflichen Bildungssystems in Luxemburg, aber auch angesichts der aktuellen Entwicklungen in der Wissensgesellschaft dürfen wir annehmen, dass die oben genannten Veränderungen alle Variablen berücksichtigen werden, um einen lernerzentrierten Raum des lebenslangen Lernens zu schaffen.

Zitiervorschlag

Noesen, J., Bock, N., Lenert, J., Levy, J [Jérôme] & Vallado, D. (2005). Berufsbildung in Luxemburg: Kurzbeschreibung (Cedefop Panorama series Nr. 107). Thessaloniki, Greece. Centre européen pour le développement de la formation professionnelle (CEDEFOP).

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