Jungen und Mädchen

Antoine Fischbach, Bettina Böhm, Christophe Dierendonck, Martin Brunner, Monique Reichert, Romain Martin, Sonja Ugen, Ulrich Keller

Dieses Kapitel analysiert Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen in schulischen Kompetenzen, in der Lesefreude, in Lesestrategien und Leseaktivitäten sowie in den Bildungslaufbahnen auf Grundlage der Daten aus PISA 2009. Es zeigte sich, dass Mädchen im Lesen, Jungen hingegen in Mathematik und in den Naturwissenschaften bessere Leistungen erzielten. Weiterhin waren Jungen deutlich überrepräsentiert in der Gruppe der leistungsschwachen Leserinnen und Leser. In der Gruppe der leistungsstarken Leserinnen und Leser waren Mädchen stärker vertreten. Tendenziell waren mehr Jungen in den Spitzengruppen der Bereiche Mathematik und Naturwissenschaften zu finden. Mädchen hatten mehr Freude am Lesen, besaßen mehr Wissen um effiziente Lese strategien und nutzten häufiger Bibliotheken. Die Bildungslaufbahn von Mädchen war generell etwas erfolgreicher als die von Jungen: Sie besuchten häufiger das enseignement secondaire, wiederholten weniger häufig eine Klasse und hatten bereits mit 15 Jahren öfters die 10. Klassenstufe erreicht. Wir diskutieren diese Befunde im Hinblick darauf, wie Jungen und Mädchen in ihrer schulischen Entwicklung gefördert werden sollten.

Zitiervorschlag

Brunner, M., Ugen, S., Dierendonck, C., Fischbach, A., Keller, U., Reichert, M., Boehm, B. & Martin, R. (2010). Jungen und Mädchen. In PISA 2009. Nationaler Bericht Luxemburg (S. 55–64). Luxemburg: Ministère de l’Éducation nationale et de la Formation professionnelle (MENFP); Service de Coordination de la Recherche et de l’Innovation pédagogiques et technologiques (SCRIPT); Universität Luxemburg (UL); Unité de Recherche Educational Measurement and Applied Cognitive Science (EMACS).

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