Eine gewinnbringende Einführung formal-bürokratischer Qualitätsverfahren in die Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit kann dann gelingen, wenn deren Inhalte und Regeln aktiv von den Fachkräften aufgegriffen und auf die Anforderungen der Einrichtungen hin übersetzt werden. Diese ‚Handlungsmächtigkeit‘ gegenüber den häufig von außen definierten und an ökonomischen Prämissen orientierten Vorgaben gilt als eine Voraussetzung dafür, dass auch fachlich-pädagogische Qualitätsstandards nach außen transparent gemacht werden (können). Wie eine empirische Studie in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in Luxemburg zeigt, ist die einrichtungsinterne Verarbeitung und Transformation solcher Vorgaben jedoch auch zwei Jahrzehnte nach dem erstmaligen Aufkommen der Qualitätsdebatte (noch) nicht überall die gängige Praxis.
Zwischen Konformität und Handlungsmacht
Ein Blick auf die Verarbeitungspraxis von Qualitätsvorgaben in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit
Zitiervorschlag
Biewers, S. (2021). Zwischen Konformität und Handlungsmacht: Ein Blick auf die Verarbeitungspraxis von Qualitätsvorgaben in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit. In U. Deinet, B. Sturzenhecker, L. von Schwanenflügel & M. Schwerthelm (Hrsg.), Handbuch Offene Kinder- und Jugendarbeit (5 Aufl., 1625-1637). Springer Fachmedien Wiesbaden.