Beim Übergang ins Erwachsenenalter grenzen sich Jugendliche von den Generationen vor ihnen ab. Abgrenzungsformen finden oft in der Jugendkultur ihren Ausdruck. Jugendliche lernen so Veränderungen zu bewältigen, selbstständig zu sein und Verantwortung zu übernehmen.
„Et gëtt e Mëttel fir ze miereken, wéni een erwuessen ass, a wéini net, an dat ass, wann een déi éischt Wäschmaschinn kritt. An ech hunn eng.“ – Tiago, 25 Jahre
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Niemand wird an einem Tag erwachsen
„Lasst uns die Zeitspanne (Transition) zwischen Jugend und Erwachsensein Emerging Adulthood nennen, also sich entwickelndes Erwachsenwerden.“ – Prof. Dr. Jeffrey Arnett, Psychologe / Clark University, Massachusetts.
Mehr Chancen – mehr Risiken
Denn heutzutage:
- Wirtschaftlicher Wandel
- Ausbildungen dauern länger
- Lebensläufe werden komplexer
Mehr Chancen, mehr Risiken. Mittlerweile gibt es vielfältige Möglichkeiten, sie Berufswahl, -wege und -ziele eigenständig und selbstverantwortlich zu bestimmen.
Wandel tradierter Übergangsmuster
Tradierte Übergangsmuster verlieren zunehmend an Bedeutung, denn vielfältige Optionen ermöglichen eine stärkere Individualisierung, erschweren jedoch die Entscheidungsfindung.
Wahlfreiheit = hohe Eigenverantwortung
Transitionsmarker
Bestimmte Ereignisse, die für viele Jugendliche wichtig beim Erwachsenwerden sind.
- Erstes eigenes Gehalt
- Auszug aus dem Elternhaus
- Familiengründung
Einstieg in den Arbeitsmarkt
Erfolg hängt ab von
- Bildungsabschluss
- Sozioökonomischer Status
- Familiäre Unterstützung
Herausforderungen in der Transition
Bestimmte problematische Situationen können Jugendliche in ihrer Identitätsentwicklung stören:
- Phasen der Arbeitslosigkeit
- Zeitverträge
- Bedürfnisse: „Mehr psychologische Unterstützung; Ich brauche mehr Unterstützung im Selbstvertrauen.“
2023 waren in Luxemburg 28,3 % aller Jugendlichen zwischen 15 und 24 Jahren von Armut und sozialer Exklusion bedroht.
Junge Menschen sind stärker von Arbeitslosigkeit betroffen als die Gesamtbevölkerung.
Über die Ausstellung
Dieser Beitrag entstand im Rahmen der Ausstellung „Jonk sinn. Momenter vu Jugendkultur“ und wurde von Forschenden des Centre for Childhood and Youth Research (CCY) entwickelt. Kurator der Ausstellung ist Luc Spada, das visuelle Design ist die Arbeit von Laura Deitz. Das Konzept für die Wissenschaftskommunikation wurde von Moritz Höpner entwickelt und in Zusammenarbeit mit den Forschenden des CCY umgesetzt. Die Ausstellung entstand auf Initiative des Service national de la jeunesse (SNJ) im Rahmen des luxemburgischen Vorsitzes des Europarats 2024/2025. Zu sehen ist die Ausstellung vom 24/02/2025 bis 14/07/2025 im Mierscher Theater.