Ziel der Studie ist es, Aspekte über Jugendliche in ehrenamtlichen Tätigkeiten bzw. in freiwilligen Engagements in Luxemburg zu erfassen und in ihrer Phänomenologie zu beschreiben. Dabei werden vor allem die Themenbereiche Motivation, Mitgestaltung, Partizipation und Lernen im Kontext ehrenamtlicher Aktivitäten aus Sicht der Jugendlichen in den Fokus der Untersuchung gestellt. Die Jugendlichen waren einerseits in freizeitbezogenen Bereichen der Jugendarbeit, andererseits in sozialen Organisationen tätig. Die Studie geht von der Hypothese aus, dass das Ehrenamt ein Ort des Lernens darstellt, sowie Möglichkeiten der individuellen und sozialen Entwicklung bereitstellt.
Es wurden insgesamt zehn Interviews mit Jugendlichen im Alter zwischen 18 und 29 Jahren durchgeführt. Die Interviews wurden anschließend mit Hilfe qualitativer Methoden analysiert und ausgewertet. Die Ergebnisse wurden themenspezifisch strukturiert und dargestellt. Anhand von Interviewzitaten der Jugendlichen wurden die unterschiedlichen Befunde veranschaulicht.
Die Gründe ehrenamtlich tätig zu werden, können aus Sicht der Jugendlichen sehr unterschiedlich und individuell ausfallen. Es können Schlüsselerlebnisse sein, aber auch der Wunsch Jugendlicher sich aktiv zu engagieren und sich nützlich zu machen, kann ausreichen, damit sie sich Organisationen mit ehrenamtlichen Rollen anschließen. Nicht selten werden aber auch zufällige Ereignisse oder familiäre Gründe angegeben.
Jugendliche geben an, dass vor allem die mögliche Einflussnahme auf die Umwelt, die Mitbestimmung in der Organisation sowie die soziale Integration im Ehrenamt von zentraler Bedeutung für sie sind. Es sind, in Anlehnung an die Aussagen Jugendlicher, auch diese Aspekte, die eine großen Teil der Motivation zum Engagement im „Bénévolat“ ausmachen.
Freiwillige Engagements stellen ebenfalls ein Feld dar, in dem Jugendliche zahlreiche Lern- und Veränderungsprozesse vollziehen können. Neben personalen, sozialen und tätigkeitsspezifischen Kompetenzen haben die Jugendlichen aber auch die Möglichkeit Orientierungserfahrungen fürs spätere Leben zu machen und das „Bénévolat“ als Ressource für jugendspezifische Entwicklungsschritte zu nutzen. Alles in allem wird das Engagement von den Jugendlichen als wertvolle, bereichernde und vielfältige Erfahrung beschrieben.
Schließlich soll diese Studie dazu beitragen, dass weitere Diskussionen und Debatten über die Gestaltung und Organisation ehrenamtlicher Räume und Felder für Jugendliche im Kontext der Jugendarbeit stattfinden und weitere Fragestellungen in Bezug auf „Bénévolat“ in Bereichen der Jugendarbeit Anklang finden.
Analyse zum freiwilligen Engagement bei Jugendlichen in Luxemburg
Studie im Auftrag des "Service National de la Jeunesse" im Rahmen der "Année européenne du Bénévolat 2011"
Zitiervorschlag
Legille, S. (2011). Analyse zum freiwilligen Engagement bei Jugendlichen in Luxemburg: Studie im Auftrag des „Service National de la Jeunesse“ im Rahmen der „Année européenne du Bénévolat 2011“ (Série Études). Luxembourg. Service National de la Jeunesse (SNJ).