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Gesellschaftlicher Wandel
Die Wahrnehmung von Cannabis hat sich gewandelt: von einer strafrechtlichen Angelegenheit zu einer Frage der öffentlichen Gesundheit. Der Schwerpunkt liegt zunehmend auf Aufklärung statt Repression, damit junge Menschen angesichts der zunehmenden Verfügbarkeit von Cannabis fundierte Entscheidungen treffen können.
→ Gesundheitsschäden minimieren
Daten aus der HBSC-Studie
Die HBSC-Studie hat herausgefunden, dass der Cannabiskonsum unter Jugendlichen von 11 % im Jahr 2006 auf 15 % im Jahr 2022 gestiegen ist. Während der Konsum zwischen 2006 und 2022 bei den Jungen relativ stabil blieb (von 14 % auf 17 %), ist bei den Mädchen ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen (von 8 % auf 14 %). Der beschriebene Anstieg des Cannabiskonsums geht daher vorrangig auf einen Anstieg des Cannabiskonsums unter Mädchen zurück.
Diese Ergebnisse spiegeln Veränderungen des Cannabiskonsums und deuten auf Verschiebungen der sozialen Normen in Bezug auf Drogenkonsum und Geschlechterrollen hin.
Anlass zur Sorge
Jugendliche und junge Erwachsene sind durch den Konsum von Cannabis und anderen psycho-aktiven Substanzen besonders gefährdet, ihre kognitiven, emotionalen und sozialen Fähigkeiten sowie ihre psychische und physische Gesundheit negativ zu beeinflussen. Das ist so, weil sie sich im Jugendalter noch biologisch und psychologisch entwickeln.
Grenzen Testen im Jugendalter
Jugendliche und junge Erwachsene bilden im Jugendalter ihre Autonomie, ihre Identität und ihre Haltung gegenüber gesellschaftlichen Normen aus. Um dies zu erreichen, müssen sie ihre Grenzen austesten und Regeln in Frage stellen.
Für einen Teil der Jugendlichen geht diese experimentelle Neigung im Jugendalter mit dem Konsum von Cannabis einher.
Der Youth Survey Luxembourg und die HBSC-Studie zeigen, dass dieses Verhalten im Alter zwischen 18 und 23 Jahren am häufigsten ist, jedoch mit dem Übergang ins Erwachsenenalter wieder abnimmt.
Über die Ausstellung
Dieser Beitrag entstand im Rahmen der Ausstellung „Jonk sinn. Momenter vu Jugendkultur“ und wurde von Forschenden des Centre for Childhood and Youth Research (CCY) entwickelt. Kurator der Ausstellung ist Luc Spada, das visuelle Design ist die Arbeit von Laura Deitz. Das Konzept für die Wissenschaftskommunikation wurde von Moritz Höpner entwickelt und in Zusammenarbeit mit den Forschenden des CCY umgesetzt. Die Ausstellung entstand auf Initiative des Service national de la jeunesse (SNJ) im Rahmen des luxemburgischen Vorsitzes des Europarats 2024/2025. Zu sehen ist die Ausstellung vom 24/02/2025 bis 14/07/2025 im Mierscher Theater.