Anhand aktueller Studienergebnisse legte Anita Latz (Centre for Childhood and Youth Research, CCY) während der 2. Österreichischen Jugendforschungstagung 2023 in Innsbruck dar, welche Bedeutung die offene Jugendarbeit für junge Menschen in Luxemburg hat und anhand welcher Bedingungen Jugendliche für ihr Leben lernen.
Jugend in Zeiten von Krisen
Die Tagung fokussierte die jugendliche Handlungsfähigkeit in Zeiten von Krisen. Jugendliche sind mit einer Reihe unterschiedlicher Krisen in ihrem Leben konfrontiert, denen sie sich stellen müssen. Zu nennen sind gesellschaftliche, gesundheitlichen oder ökologische Krisen (wie etwa der Ukraine-Krieg, die Pandemie und der Klimawandel) und nicht zuletzt persönliche Krisen aufgrund der Entwicklungsaufgaben im Jugendalter.
Im Rahmen von Panel 7 „Transformatives Lernen und Bildung“ stellte Anita Latz förderliche Bedingungen im Bildungsprozess sowie Auswirkungen von Bildungserfahrungen für Jugendliche im Kontext der offenen Jugendarbeit (Jugendhaus) vor. Dabei zeigte , dass dem Jugendhaus als Rückzugs- und Wohlfühlort eine entscheidende Rolle zukommt.
„Das Jugendhaus ist ein Ort an dem jede*r willkommen ist“, sagte die Jugendforscherin und ergänzte, „dort werden Werte wie Akzeptanz und Wertschätzung gelebt und, die jungen Menschen werden dort über die individualisierte professionelle Begleitung befähigt ihren Weg für die Zukunft zu finden und zu verfolgen.“
Modell der transformatorischen Bildung
Anita Latz stützte ihren Vortrag auf die Ergebnisse der JUBI-Studie und referierte über ihr Modell der transformatorischen Bildung in der Jugendarbeit. Die Forscherin des Centre for Childhood and Youth Research (CCY) an der Universität Luxemburg präsentierte ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse zusammen mit weiteren 400 bis 500 an der Tagung teilnehmenden Personen aus Wissenschaft, Forschung und Praxis. Nach der Diskussion des Vortrags bestand Einigkeit darüber, dass die Jugendarbeit einen wichtigen Stellenwert für Jugendliche hat und als Potential zur Befähigung und Handlungsfähigkeit junger Menschen beitragen kann.
Die Tagung des österreichischen Forschungszentrums „Bildung – Generation – Lebenslauf“, des Instituts für Erziehungswissenschaft der Universität Innsbruck und des österreichischen Netzwerks Jugendforschung, richtete sich an wissenschaftliche Mitarbeiter*innen und Forschende entsprechender Forschungsbereiche sowie an Akteur*innen in der Praxis und fand vom 22.-24. Juni 2023 in Innsbruck statt.