Dr. Andreas Heinz ist Volkswirt, Research Scientist und Leiter des luxemburgischen Beitrags zur Internationalen WHO-Partnerstudie Health Behaviour in School-aged Children (HBSC) im Zentrum für Kindheits- und Jugendforschung (CCY) der Universität Luxemburg.
HBSC-Befragung 2018
Gesundheitsverhalten von Kindern im Schulalter
Wie steht es um die Gesundheit und das Wohlbefinden von Jugendlichen in Luxemburg? Um diese Frage zu beantworten, werden alle vier Jahre über 8 000 Schülerinnen und Schüler befragt. Unter anderem wird erhoben, wie viele von ihnen rauchen, wie häufig sie Sport treiben und wie wohl sie sich in der Schule und zu Hause fühlen. Da es sich bei HBSC um eine Partnerstudie der WHO handelt, können die Ergebnisse mit denen aus 50 Ländern in Europa, Asien und Nordamerika verglichen werden.
Zu den Verweisen
Jugendlich erprobtes Gesundheitsverhalten bestimmt das Erwachsenenalter
Die Wenigsten verbinden das Jugendalter mit Krankheit. Dennoch ist diese Zeit für die Entwicklung der Gesundheit von Jugendlichen und auch für die Gesundheitspolitik zentral. So weist die Weltgesundheitsorganisation (WHO) darauf hin, dass bis zu 50 % der psychischen Krankheiten, die im Erwachsenenalter bestehen, bereits im Alter von bis zu 14 Jahren beginnen (WHO 2012). Zudem erproben junge Menschen in dieser Zeit häufig Verhaltensweisen, die die Gesundheit kurzfristig und langfristig beeinträchtigen können: Beispielsweise Tabakkonsum, Alkoholkonsum oder schädliche Ernährungsweisen.
Einflüsse auf Gesundheit und Wohlbefinden von Jugendlichen
Gesundheit und Wohlbefinden von Jugendlichen werden nicht nur durch individuelle Faktoren bestimmt. Einen Einfluss haben auch das unmittelbare soziale Umfeld wie zum Beispiel Gleichaltrige, Eltern und Lehrer. Im weiteren sozialen Umfeld spielen Wohnort und Schule eine maßgebliche Rolle. Auch die Gesellschaft und ihre Ordnung insgesamt beeinflussen Gesundheit und Wohlbefinden von Jugendlichen, etwa in Form des Gesundheitswesens.
HBSC – Die internationale Gesundheitstudie über Jugendliche im Schulalter
Die internationale WHO-Partnerstudie Health Behaviour in School-aged Children erforscht daher die sozialen Bestimmungsfaktoren von Gesundheit und Wohlbefinden von Schülerinnen und Schülern und informiert die Öffentlichkeit über die Ergebnisse. Dafür finden alle vier Jahre Befragungen in Schulklassen statt – neben Luxemburg mittlerweile in über 50 Ländern der Welt. Forschende können so Veränderungen im Zeitverlauf nachvollziehen und Unterschiede zwischen den Ländern untersuchen.
Die HBSC-Befragung 2018 in Luxemburg
In Luxemburg führen wir HBSC seit dem Jahr 2006 im Rhythmus der internationalen Befragungen durchgeführt. Im Jahr 2018 nahmen dazu 8 687 Schüler im Alter von 11 bis 18 Jahren an einer Befragung in ihrer Schulklasse teil. Themen, die bei jeder Befragung erhoben werden sind zum Beispiel der Konsum von Alkohol und Tabak, die Ernährung und der Sport. Daneben ging es in der Befragung von 2018 vertiefend um die Nutzung von sozialen Medien.
Der HBSC-Wissenstransfer
Die Forschungsergebnisse fließen in vielfältige Veröffentlichungen ein, wie zum Beispiel in die nationalen Berichte (u.a. HBSC-Bericht 2018, Jugendbericht 2020, HBSC Trends Report 2006-2018) oder in den internationalen HBSC-Bericht Spotlight on adolescent health and well-being. Wissenschaftliche Artikel sowie Vorträge auf nationalen und internationalen Konferenzen sind weitere wichtige Veröffentlichungsstragien. Des Weiteren ist das Projekt eng mit dem Youth Survey Luxembourg verbunden. Beide Erhebungen stellen die gleichen Fragen in anderen Zielgruppen. So ist es möglich, Aussagen über Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 11 bis 29 Jahren zu treffen.