Prof. Dr. Robin Samuel ist Associate Professor und Leiter des Zentrums für Kindheits- und Jugendforschung (CCY) an der Universität Luxemburg.
Jugendbericht 2020
Nationaler Bericht zur Situation der Jugend in Luxemburg: Wohlbefinden und Gesundheit
Gesund und munter? Der luxemburgische Jugendbericht 2020 bietet wissenschaftlicher Befunde über die die Gesundheit und das Wohlbefinden der Jugendlichen. Der Jugendbericht identifiziert Problemstellungen und Handlungsansätze als Informationsgrundlage für Politik, Fachpraxis und Wissenschaft.
Zu den Verweisen
Womit beschäftigt sich der Jugendbericht 2020?
Der luxemburgische Jugendbericht 2020 beschäftigt sich primär mit dem Wohlbefinden von Jugendlichen. Daneben spielt auch die Gesundheit der Jugendlichen eine wichtige Rolle. Der Jugendbericht 2020 analysiert das subjektive Wohlbefinden sowie das Gesundheitsverhalten von 12- bis 29-Jährigen Jugendlichen in Luxemburg. Dabei greift er aktuelle Erkenntnisse in Bezug auf die COVID-19-Pandemie auf.
Neben einer differenzierten Deskription besteht ein zentrales Ziel der Auswertungsstrategie des Jugendberichtes in der Identifikation von Faktoren, mit denen sich systematische Verteilungen und Unterschiede in Bezug auf Gesundheit und Wohlbefinden der Jugendlichen erklären lassen.
Hierzu zählen neben den persönlichen Eigenschaften der Jugendlichen auch äußere, sozial-strukturelle und wohlfahrtsstaatliche Bedingungen des Aufwachsens wie die Familie, die Nachbarschaft, die Schule, die Peergroup, Freizeitorte aber auch staatliche Programme und Maßnahmen.
Diese Faktoren können je nach Ausprägung sowohl eine schützende Funktion erfüllen oder aber auch ein Risiko bedeuten und sich entsprechend positiv oder negativ auf die Entwicklung des subjektiven Wohlbefindens und auf die Gesundheit der Jugendlichen auswirken. In dem Zusammenhang wird der Fokus auch auf jugendspezifische Bewältigungsstrategien gerichtet, die eine wichtige Ressource darstellen können.
Datengrundlage und Methodik
Dem Jugendbericht 2020 liegt ein mehrdimensionales Konzept von Gesundheit und Wohlbefinden zugrunde, das neben der körperlichen auch die psychische und soziale Dimension umfasst. Die empirische Grundlage des Jugendberichtes bilden verschiedene Datenquellen:Administrative Daten und internationale Umfragedaten, die sekundäranalytisch ausgewertet wurden; Umfragedaten aus dem am Centre for Childhood and Youth Research (CCY) durchgeführten Youth Survey 2019 und der HBSC-Befragung 2018; ergänzende qualitative Studien: Experten-Befragung zu den Diskursen über Wohlbefinden und Gesundheit in Luxemburg; sowie eine qualitative Befragung von Jugendlichen zu ihren subjektiven Sichtweisen und Einschätzungen in Bezug auf Wohlbefinden und Gesundheit. Erkenntnisse aus der YAC-Studie haben den Jugendbericht um Betrachtungen zur COVID-19-Pandemie erweitert.
Wer hat am Jugendbericht 2020 mitgewirkt?
Für den Jugendbericht 2020 entwickelten disziplinär breit gefächerte Teams von Jugendforscherinnen und Jugendforschern mit großer Sorgfalt ein differenziertes Forschungsdesign. Sie sichteten, erhoben, analysierten und interpretierten umfassende Datenbestände, und diskutierten und verschriftlichten Ergebnisse. Den Jugendbericht 2020 verfassten Dr. Sandra Biewers Grimm, Andreas Heinen, Dr. Andreas Heinz, Christiane Meyers, Dr. Caroline Residori, Prof. Dr. Robin Samuel, Emanuel Schembri, Magdalena Schobel, Tabea Sophie Schulze, Dr. Anette Schumacher, und Prof. Dr. phil. habil. Helmut Willems.
Sie wurden dabei unterstützt von Simone Charles, Moritz Höpner, Patrice Joachim, Sebastian Kurten, Nathalie Michel, Alessandro Procopio und Maria E. Sozio. Auch durften sie auf die engagierte Mitarbeit der studentischen Hilfskräfte Lisa Gardin, Conny Godefroy, Caroline Koch, Xènia Loi, Isabelle Moris, Katia Pescatori, Christina Reisinger, Lisi Wagener, Isabelle Wagner und Marielle Baumgarten zählen.
Kooperationspartner waren die Universität Luxemburg und das Ministère de l’Éducation nationale, de l’Enfance et de la Jeunesse in Luxemburg (MENJE).
Wie und warum entsteht ein Jugendbericht?
Die Erstellung des Jugendberichts leitet sich ab aus Artikel 15 (1) des Jugendgesetzes vom 4. Juli 2008: Dort heißt es, dass der entsprechende Minister alle fünf Jahre einen Nationalen Bericht über die Situation der Jugend in Luxemburg an die Abgeordnetenkammer adressiert. Damit die Jugendberichte auf der Grundlage wissenschaftlicher Befunde entstehen, beauftragt das Ministerium für Kindheit und Jugend (MENJE) Forschende an der Universität Luxemburg mit der Erstellung. Nach mehrjähriger Forschungszeit übergeben die Forschenden den Bericht an das Ministerium. So identifiziert der Jugendbericht Problemstellungen und regt neue Handlungsansätze an. Der Jugendbericht ist damit eine Informations- und Diskussionsgrundlage für Politik, Fachpraxis und Wissenschaft. Er bietet eine systematische Aufbereitung des verfügbaren Wissens über die Lebenssituation von Jugendlichen in Luxemburg.